Köcherbemessung
Zur Lastabtragung von vorgefertigten Stützen auf Fundamente werden Aussparungen (Köcher, Becher oder Hülsen genannt) im Fundamentsockel oder im Fundamentfuß benötigt.
Fundamente mit Aussparungen im Fundamentsockel werden als Köcherfundamente, mit Aussparungen im Fundamentfuß als Blockfundamente bezeichnet und entsprechend unterschiedlich bemessen.
Köcherfundamente können nach
- Leonhardt – „Das Bewehren von Stahlbetontragwerken„ – BK II 1979 oder nach
- Mainka, Paschen – „Untersuchungen über das Tragverhalten von Köcherfundamenten„ – DafStb, Heft 411, 1990
Der Einbindebereich der Stützen im Köcherfundament kann sowohl glatt als auch rau sein.
Blockfundamente werden nach
- Steinle, Hahn – „Bauen mit Betonfertigteilen im Hochbau„ – BK II 1995
Blockfundamente sollen wie ein monolithisch hergestelltes Fundament mit Stütze wirken.
Durch Profilierung sowohl des Stützenfußes wie auch der Köcherwandung wird die geforderte Verzahnung und damit monolithische Wirkung erreicht.
Die Bemessung erfolgt getrennt für die Lastanteile aus den Stützenmomenten und für alle anderen Lastanteile.
Die Bemessung aus den Lastanteilen der Stützenmomente erfolgt für einen „Ersatzbalken„ innerhalb des Fundamentfußes. Die so ermittelte Fundamentfußbewehrung wird hinter der Köcheraussparung vertikal nach oben geführt und mit einer horizontalen Querbewehrung versehen.