Druck- und Biegedruckkräfte
Die Schnittgrößenermittlung erfolgt pro Geschoß an 4 Horizontalschnitten:
- an Unterkante Decke - Wandkopf
- an Unterkante Sturz
- in Wandmitte
- an Unterkante Wand – Wandfuß
Der Horizontalschnitt UKSturz wird programmintern für die Umlagerung der Sturzbelastung auf die benachbarten Teilwände benötigt.
Die lineare Lastverteilung auf den unteren Horizontalschnitt erfolgt bei unter 60 Grad, also:
- untere Lastlänge = obere Lastlänge + 2*Höhendifferenz / tan 60
Die konstante Lastverteilung auf den unteren Horizontalschnitt erfolgt bei „kurzen Linienlasten“ unter 60 Grad, also:
- untere Lastlänge = obere Lastlänge + 2*Höhendifferenz / tan 60
Wenn die nach unten zu verteilende Linienlast länger als 2 * Höhendifferenz / tan 60 ist, dann erfolgt eine Lastabstufung, es werden 3 Lastbereiche nach unten weitergeleitet:
mit halber Lastgröße:
- Lastlänge_1 = 2 * Höhendifferenz / tan 60
mit voller Lastgröße:
- Lastlänge_2 = obere Lastlänge - 2 * Höhendifferenz / tan 60
mit halber Lastgröße:
- Lastlänge_3 = 2 * Höhendifferenz / tan 60
Bei einer Horizontalbelastung aus Winddruck/-sog und zugeordneter Schiefstellung mit Scheibenwirkung wird der Momentenzuwachs dMy an UK Wand eines Geschosses ermittelt und in die Wand eingeleitet. Der Momentenzuwachs wird je nach Anforderung entweder auf die Teilwände nach den Flächenträgheitsmomentenanteilen verteilt oder insgesamt in Form von Linienbelastung in die Wand eingeleitet.
Die Normalkräfte eines Schnittes werden jeweils als Linienlasten wenn möglich unter 60 Grd auf den nächst tieferen Schnitt ausgebreitet.
Parallel zur Normalkraftermittlung werden die planmäßigen Ausmitten aus Wandquerversätzen erfasst.
Bei Anwendung des genaueren Verfahrens mit vereinfachter Berechnung der Knotenmomente werden diese nach der 5%-Regel aus den Deckenlasten und –stützweiten berechnet.
Bei Anwendung des genaueren Verfahrens mit Berechnung der Knotenmomente an einem Ersatzsystem werden diese aus den Deckenlasten und –stützweiten und den zuvor berechneten Knotensteifigkeiten ermittelt.
Bei einer horizontalen Wind- und Erdbelastung mit Plattenwirkung werden in Wandmitte Momente Mx aus zwei-, drei- oder vierseitiger freier Lagerung ermittelt und auf die vorhandenen planmäßigen und Knotenmomente aufaddiert.
Bei Anwendung des genaueren Verfahrens werden in Wandmitte zur bisher ermittelten planmäßigen die zusätzliche Exzentrizität aus ungewollter Ausmitte und Stabauslenkung f nach DIN 1053-1, Gleichung (11) angesetzt.
Bei Berechnungen nach DIN 1053-100 erfolgt der Knicksicherheitsnachweis nach Pkt. 9.9.2.
Zuvor wird bei massiven Decken pro Einwirkungskombination die Reduzierung der Knicklänge überprüft und wenn möglich vorgenommen.
Bei Anwendung des genaueren Verfahrens wird der Einfluss einer ungewollten horizontalen Einzellast in Wandmitte falls erforderlich überprüft.