Einwirkungen
Die ständigen Einwirkungen der Wände und eventueller Wandschalen werden abzüglich der Wandöffnungen automatisch ermittelt.
Wandöffnungen können mit Einbaulasten aus Fenster- und Türgewichten belastet werden.
Von der Geschoßwandwichte abweichende Sturzwichten führen zu einer Veränderung der „normalen“ Wandeinwirkung.
Die Einwirkungen der Decken / Unterzüge werden über die einzugebende Belastung aus dem Deckeneigengewicht, einer Ausbaulast und der Verkehrslast ermittelt.
Bei Berechnungen nach DIN 1053-100 müssen die Verkehrslasten als Nutz- bzw. Verkehrslasten nach DIN 1055-100, Tabelle A2 bezeichnet werden.
Die Belastung der Wand durch die Decken ist außerdem von der Deckenart und den lichten Weiten der Decken / Unterzüge abhängig.
Bei durchlaufenden Decken / Unterzügen werden näherungsweise aus den lichten Deckenweiten die Auflagerkräfte eines Zweifeldträgers berechnet und als Wandbelastung übernommen.
Bei massiven mehrseitig gelagerten Decken wird die Wandbelastung entsprechend der Lastverteilung nach DIN 1045, Bild 46 angenommen.
Bei massiven parallel gelagerten Decken ergibt sich die Wandbelastung aus der mitwirkenden Streifenbreite.
Bei Bedarf können allgemeine Einzel- und Linieneinwirkungen berücksichtigt werden.
Die Einzel- und Linieneinwirkungen werden einer Geschoßwand mit Lastausmitte und Lasthöhe zugeordnet.
Einzeleinwirkungen – auch aus Unterzügen und Pfetten – werden programmintern als kurze Linienlasten betrachtet.
Eine direkte horizontale Belastung der gesamten Wand wird über Windeinwirkungen und Erddruck erzeugt.
Frontale Wind- und Erdlasten beanspruchen die Wand als Platte.
Seitliche Wind- und Erdlasten beanspruchen die Wand als Scheibe.
Winddruck und Windsog werden über den Windstaudruck erfasst.
Der Erdruck wird aus der Wichte und Reibung des Hinterfüllstoffes berechnet und aus der Verkehrsauflast erhöht.
Der Erdruck kann wahlweise als aktiver Erddruck oder als Erdruhedruck angesetzt werden. Dabei werden die Böschungsneigung und die Wandreibung zu Null gesetzt.
Die Scheibenbelastung kann wahlweise erfolgen:
- Die horizontalen Lasten werden aus den Windstaudrücken und dem Erddruck inklusive Schiefstellung ermittelt. Die Einflussbreiten werden den halben Deckenstützweiten entnommen.
- Die horizontalen Lasten aus Aussteifungssystemen werden pro Geschoßwand in Deckenhöhe eingegeben.